Rundbrief
Sie möchten regelmäßig über Neuigkeiten aus der DDG informiert werden? | Abonnieren Sie den DDG-Rundbrief.
- 10.12.2024 10:52: DDG-Rundbrief 10.12.2024
- 05.11.2024 10:55: DDG-Rundbrief 5.11.2024
- 26.08.2024 09:46: DDG-Rundbrief 26.08.2024
- 22.07.2024 09:36: DDG-Rundbrief 22.07.2024
- 28.06.2024 09:15: DDG-Rundbrief 28.06.2024
- 22.05.2024 10:28: DDG-Rundbrief 22.05.2024
- 23.04.2024 09:08: DDG-Rundbrief 23.04.2024
- 25.03.2024 11:34: DDG-Rundbrief 25.03.2024
- 28.02.2024 10:03: DDG-Rundbrief 28.02.2024
- 30.01.2024 10:35: DDG-Rundbrief 30.01.2024
- 28.12.2023 09:06: DDG-Rundbrief 28.12.2023
- 28.11.2023 09:41: DDG-Rundbrief 28.11.2023
- 30.10.2023 13:45: DDG-Rundbrief 30.10.2023
- 12.09.2023 09:13: DDG-Rundbrief 12.09.2023
- 08.08.2023 10:07: DDG-Rundbrief 8.08.2023
- 19.07.2023 11:00: DDG-Rundbrief 19.07.2023
- 05.05.2023 14:47: DDG-Rundbrief 5.05.2023
- 05.04.2023 09:14: DDG-Rundbrief 5.04.2023
- 22.02.2023 11:19: DDG-Rundbrief 22.02.2023
- 31.01.2023 10:28: DDG-Rundbrief 31.01.2023
- 23.12.2022 08:17: DDG-Rundbrief 23.12.2022
- 01.12.2022 09:04: DDG-Rundbrief 1.12.2022
- 25.10.2022 15:19: DDG-Rundbrief 25.10.2022
- 23.09.2022 11:22: DDG-Rundbrief 23.09.2022
- 30.08.2022 10:44: DDG-Rundbrief 30.08.2022
- 28.07.2022 12:43: DDG-Rundbrief 28.07.2022
- 27.04.2022 11:30: DDG-Rundbrief 27.04.2022
- 29.03.2022 13:44: DDG-Rundbrief 29.03.2022
- 25.01.2022 13:26: DDG-Rundbrief 25.01.2022
- 21.12.2021 09:16: DDG-Rundbrief 21.12.2021
- 17.11.2021 10:17: DDG-Rundbrief 17.11.2021
- 08.10.2021 09:02: DDG-Rundbrief 8.10.2021
- 13.09.2021 13:12: DDG-Rundbrief 13.09.2021
- 19.08.2021 12:57: DDG-Rundbrief 19.08.2021
- 12.07.2021 09:28: DDG-Rundbrief 12.07.2021
- 07.05.2021 09:23: DDG-Rundbrief 7.05.2021
- 31.03.2021 15:40: DDG-Rundbrief 31.03.2021
- 11.03.2021 10:00: DDG-Rundbrief 11.03.2021
- 15.02.2021 14:10: DDG-Rundbrief 15.02.2021
- 01.02.2021 08:48: Abstimmung zum Baum des Jahres 2022
- 29.01.2021 11:19: DDG-Rundbrief 29.01.2021
- 31.12.2020 16:49: DDG-Rundbrief 31.12.2020
- 11.12.2020 11:30: DDG-Rundbrief 11.12.2020
- 12.11.2020 14:10: DDG-Rundbrief 12.11.2020
- 26.10.2020 09:06: DDG-Rundbrief 26.10.2020
- 29.09.2020 09:26: DDG-Rundbrief 29.09.2020
- 17.09.2020 13:08: DDG-Rundbrief 17.09.2020
- 10.08.2020 13:01: DDG-Rundbrief 10.08.2020
- 17.07.2020 15:44: DDG-Rundbrief 17.07.2020
- 08.06.2020 09:01: DDG-Rundbrief 08.06.2020
- 15.05.2020 15:43: DDG-Rundbrief 15.05.2020
- 24.04.2020 09:16: DDG-Rundbrief 24.04.2020
- 17.04.2020 19:52: DDG-Rundbrief 17.04.2020
- 25.03.2020 13:06: DDG-Rundbrief 25.03.2020
- 17.03.2020 08:28: DDG-Rundbrief März 2020
- 24.02.2020 10:10: DDG-Rundbrief Februar 2020
- 23.01.2020 12:15: DDG-Rundbrief Januar 2020
- 13.12.2019 09:33: DDG-Rundbrief Dezember 2019
- 12.11.2019 08:23: DDG-Rundbrief November 2019
- 21.10.2019 11:48: DDG-Rundbrief 21.10.2019
- 10.09.2019 08:20: DDG-Rundbrief 10.09.2019
- 05.09.2019 10:21: DDG-Rundbrief 4.9.2019
- 04.08.2019 11:44: DDG-Rundbrief 4.8.2019
- 03.07.2019 08:58: DDG-Rundbrief 2.07.2019
- 16.05.2019 10:24: DDG-Rundbrief 16.05.2019
- 30.04.2019 20:18: DDG-Rundbrief Mai 2019
- 02.04.2019 17:20: DDG-Rundbrief April 2019
- 27.02.2019 14:05: DDG-Rundbrief Februar 2019
- 29.01.2019 09:06: DDG-Rundbrief Januar 2019
- 23.12.2018 09:33: DDG-Rundbrief Dezember 2018 - Frohe Weihnacht!
- 16.11.2018 12:20: DDG-Rundbrief November 2018
- 18.09.2018 09:16: DDG-Rundbrief September 2018
- 21.08.2018 10:21: DDG-Rundbrief August 2018
- 15.07.2018 20:25: DDG-Rundbrief Juli 2018
- 29.05.2018 21:14: DDG-Rundbrief / DSVGO
- 23.05.2018 17:54: DDG-Rundbrief Mai 2018
- 13.04.2018 22:11: DDG-Rundbrief April 2018
- 31.03.2018 17:16: DDG-Rundbrief 31.03.2018
- 24.02.2018 12:07: DDG-Rundbrief 24.02.2018
- 17.02.2018 17:48: DDG-Rundbrief Februar 2018
- 05.12.2017 14:45: Neues von der DDG (Dezember 2017)
- 07.11.2017 13:00: Neues von der DDG (November 2017)
- 09.08.2017 11:00: Neues von der DDG
- 26.07.2017 10:36: Luther-Eiche Erkelenz/Baumkalender
- 14.05.2017 12:06: Neues von der DDG/Termine
- 19.04.2017 20:58: Kür des Champion Tree 2017
- 04.04.2017 21:02: Abstimmungsergebnis Europäischer Baum des Jahres/Termine
- 09.02.2017 14:37: Europäischer Baum des Jahres 2017/Neues zum DDG-Rundbrief
- 01.02.2016 09:18: DDG-Rundbrief (Europäischer Baum des Jahres 2016)
- 16.12.2014 14:44: DDG-Rundbrief Nr. 3 (Dezember 2014)
- 12.06.2014 09:46: DDG-Rundbrief Nr. 2 (Juni 2014)
- 26.04.2014 13:40: DDG-Rundbrief Nr. 1 (Mai 2014)
DDG-Rundbrief August 2018
Liebe Mitglieder und Freunde der DDG,
auch für 2019 gibt es ihn wieder, den Kalender
Starke Bäume
aus dem Verlag Dr. Frank GmbH in Gera.
Der Kalender hat das Format 33 x 44 cm und kostet im Buchhandel 17,00 € (ISBN: 978-3-934805-47-7). Bei Bestellung direkt beim Verlag (http://www.verlag-frank.de/Kalender.html) fallen 4,80 € Versandkosten an.
DDG-Mitglieder können ihn zum Vorzugspreis von 11,90 € + Versandkosten per E-Mail (info@verlag-frank.de) oder Fax (0365 4346298) beim Verlag bestellen. Hierfür ist die Angabe der Mitgliedsnummer erforderlich. Sie finden diese auf dem Adressaufkleber der Ginkgoblätter (#MIT-.....#).
Exkursionsberichte
Exkursion der fränkischen Regionalgruppe der DDG nach Bayreuth und Umgebung am 16./17. Juni 2018
Bericht: Johannes Kohler
Am 16.06.2018 trafen sich 22 Teilnehmer am Ökologisch-botanischen Garten (ÖBG) in Bayreuth. Dr. Gregor Aas, der den Garten seit 1996 betreut, führte die Gruppe durch das ca. 16 ha große Areal. Neben Lehre und Forschung der Universität dient der ÖBG Besuchern als attraktiver Ort zur Erholung und zur Umweltbildung. Pflanzen aus Asien, Amerika und Europa sind geographisch geordnet. Es wird angestrebt, bis zur bodennahen Vegetation, möglichst natürliche Pflanzengesellschaften zu etablieren. Ein besonders schönes Erlebnis waren die Prärieflächen mit sehr vielen Schmetterlingen. Der Nutzpflanzengarten und mehrere Gewächshäuser sind ebenfalls sehenswert. Eine Besonderheit ist das Spezialgewächshaus für Pflanzen tropischer Hochgebirge, in dem durch Steuerung der Klimaparameter die extremen Bedingungen am Naturstandort (Frostwechselklima) simuliert werden, um ‘schwierige‘ Pflanzen zu kultivieren. Beeindruckend war auch die große Sammlung an Containergehölzen, die im Sommer im Freiland in Sand eingegraben stehen und im Gewächshaus überwintern. Eine Ursache für den sehr guten Zustand der Pflanzen ist, dass die Bewässerung der Pflanzen manuell durch Fachleute erfolgt und die Pflanzen dadurch täglich inspiziert werden.
Interessant ist auch die Sammlung endemischer Mehlbeeren, die im fränkischen Jura öfters vorkommen. Eine Führung durch die umfangreiche Weidensammlung motivierte die Teilnehmer, diese vielfältige Gattung öfters in der Gartengestaltung zu verwenden.
Im Anschluss besuchte die Gruppe die Eremitage. Der Park aus dem 18. Jh. befindet sich auf einem Plateau, dass zu zwei Dritteln von einer Mainschleife umgeben ist. Maßgeblich wurde er durch die Markgräfin Wilhelmine, einer Schwester des Preußenkönigs Friedrich II., und ihrem Mann Friedrich geprägt. Die Eremitage vereint Elemente des Rokoko und des Landschaftsgartens. Wir sahen akkurat geschnittene Hecken, eine Linden-Kastenallee, alte Hainbuchen-Laubengänge, Wasserflächen, z. T. mit historische Wasserspielen, Sandsteinfiguren, Schlösser und andere kunstfertige Bauten, schöne Rabatten mit Saisonbepflanzung, alte Bäume, z.T. mit interessanten Habitatstrukturen, und bewaldete Bereiche an den Hängen des Mains.
Am Sonntagvormittag besuchten wir den Schlosspark Fantaisie in Donndorf. Die Parkgestaltung wurde durch das Markgrafenpaar Friedrich und Wilhelmine begonnen und von deren Tochter Friederike fortgeführt. Mehrere weitere Besitzer veränderten immer wieder den Park. Einige alte Gehölze wie (Pyramiden-)Eichen und 2 Lärchen (ein Champion-Tree) stammen vermutlich aus dem 18. Jh. Im 19. Jh. wurden mehrere amerikanische Gehölze, wie Gurken-Magnolien und Douglasie, gepflanzt. Neben den (Alt-)Bäumen bewirken die Hanglage und die häufig anzutreffenden Sandsteinfelsen interessante Wege, um den Park zu erleben.
Im Anschluss folgte ein kurzer Spaziergang durch das Naturschutzgebiet Teufelsloch, eine Rhätsandsteinschlucht bei Oberwaiz.
Die nächste Station war die alte Tanzlinde (wahrscheinlich im 17 Jahrhundert gepflanzt) in Limmersdorf. Jedes Jahr zur Lindenkerwa (Kerwa = Kirchweih) wird traditionell wird auf einem Tanzboden auf Sandsteinstelen in der Linde getanzt. An der angrenzenden Friedhofsmauer befindet sich ein Museum mit Bildern und Informationen zu weiteren Tanzlinden. Wir kehrten bei der benachbarten Dorfwirtschaft von Veit Pöhlmann ein. Der Biergarten ist von selbst gezogenen Winter-Linden eingerahmt. Herr Pöhlmann ist Vorsitzender des Lindenvereins, engagiert sich auf beeindruckende Art mit geleiteten Linden und ihrer kulturhistorischen Bedeutung und erklärte uns die Traditionen des Festes. Neben Kirche, Wirtshaus und Dorfbrunnen sind Dorfbäume essentielle Bestandteile des Dorflebens. In Limmersdorf werden die alten Traditionen auf liebevolle Weise gelebt.
Als Abschluss besuchten wir den markgräflichen Felsengarten in Sanspareil. Im Park befinden sich zahlreiche Kalksteinfelsen in einem von Buchen geprägtem Wald. Immer wieder sind interessante Details, wie z.B. Felsformationen und Orchideen, zu entdecken. Eine Besonderheit ist das Ruinentheater, in dem regelmäßig Aufführungen stattfinden, bei denen die Zuschauer in einem höhlenartigen Bereich unter einem Felsen sitzen. Auf dem Gelände steht die Burg Zwernitz, die ein Jagdmuseum beinhaltet. Zwischen dem morgenländischen Bau und dem als Cafe genutzten Küchenbau befindet sich ein kleines Parterre, dass beidseitig von kastenförmig geschnittenen Feld- Ahorn eingerahmt ist.
Regionalexkursion in die Parkanlagen der Freiherrn Riedesel zu Eisenbach in Hessen und Thüringen vom 25. bis 27. Mai 2018
Bericht: Heribert Reif
Drei Tage fuhren wir durch sechs Riedeselsche Parks und Gärten in Hessen und Thüringen auf der Spur der beiden Parkgestalter Georg Riedesel Freiherr zu Eisenbach und Eduard Petzold, wobei die wichtigste Erkenntnis war, dass Georg Riedesel nicht nur Auftraggeber war, sondern schon sehr früh im 19. Jahrhundert selbst in Neuenhof einen Park schuf, der dann von Petzold überarbeitet wurde.
Ich bin nach längerem Studium der Petzoldschen Werke, besonders über seine frühe Arbeiten in Schlesien, der Ansicht, das der hohe Anteil der aus Nordamerika stammenden Baum- und Gehölzarten in den Riedeselschen Parkanlagen auf die Tatsache zurückging, dass sich die Familie des Generals Adolf Riedesel zu Eisenbach mehrere Jahre in Nordamerika aufhielt und Petzold dadurch beeinflusst wurde. Typische Beispiele sind Hemlocktanne Tsuga canadensis, Weymouth-Kiefer Pinus strobus, Rot-Eiche Quercus rubra, Zucker-Ahorn Acer saccharum und Rote Rosskastanie Aesculus x carnea.
Erste Station am 25.05.2018 war das Schloss Neuenhof an der Werra, wo uns Freiherr Eyring von Rotenhan kurz in die Geschichte der Familie einführte und dann Aktuelles zum Park erzählte, der heute Eigentum der Stadt Eisenach ist und vom städtischen Gartenamt betreut wird. Geschaffen wurde der Park Anfang des 19. Jh. von Georg Riedesel zu Eisenbach, erst später (1839) wurde er von Eduard Petzold überarbeitet. In einem ausgedehnten Rundgang mit dem Eisenacher Gartenarchitekten Hermann besichtigten wir die Anlage..
Im Dorf Lauterbach führte uns Bürgermeister Bernd Hassertdurch den kleinen ehemaligen Riedeselschen Gutspark, in dem alte Linde und Eichen und ein großer Riesenlebensbaum Thuja plicata sehenswert sind. Im Parkgelände ist ein Kindergarten untergebracht, der sich künftig am bereits 6 Jahre bestehenden Grundschulprojekt von H. Reif/DDG beteiligt, in dem Baumarten schon im frühen Kinderalter vermittelt werden.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war die der Besuch auf Schloss Ludwigseck bei der Familie von Gilsa, die den ehemaligen Riedelselschen Besitz erbte. Vollkommen von Wald und Wiesen umgeben liegt Ludwigseck wie ein Traumschloss in der Landschaft. Wir fühlten uns im Burgen-Mittelalter, als wir von Freifrau Tanja von Gilsa begrüßt wurden. Schon bei der Anfahrt entdeckten wir Parallelen zu den anderen hessischen Riedeselschen Parks: die Verwendung von mächtigen, einzeln stehenden Fichten Picea abies und weiteren früheren Hutebäumen wie Linden, Eichen und Buchen. Im Wald des Malchow-Tals zeigte man uns eine einzeln stehende alte Weymouth-Kiefer Pinus strobus in Verbindung mit einer typischen Waldhütte. Diese Kiefer soll der Rest einer Gruppe sein, deren Saat vom General Adolf Riedesel zu Eisenbach aus Nordamerika mitgebracht worden war. Im sog. Baumgarten an der Burg entdeckten wir eine ältere Edelkastanie, Castanea sativa, allerdings mit Frostschäden! (Einige Wochen später berichtete Freifrau von Gilsa, dass eine Gruppe nordhessischer Gartenfachleute eine im Bündel gepflanzten Buche entdeckte, als ein typischer Petzold-Nachweis. Bisher wurde Petzoldim Schloss Ludwigseck von mir nur vermutet!)
Am 26.05.2018 um 10:00 Uhr trafen wir am Park von Stockhausen (heute Herbstein-Stockhausen) und an der Conradsruhe als Grablege der Riedesel auf Stockhausen auf eine Gruppe aus Frankfurt unter Leitung von Heidrun Merk, der wir uns für die Führung anschließen durften. Frau Merk stellte den barocken Gartenplan vor und erläuterte die verschiedenen Gartenteile, zum großen Teil im typischen barocken französischen Stil in Gartenetagen, mit geformten und geschnittenen Pflanzen darunter eine alte Sommerlinde Tilia platyphyllo, und eine Winterlinde Tilia cordata als Kopfbäume. In der ehemaligen Orangerie (Ende des 2. Weltkriegs zerstört) trafen wir auf ein sehenswertes knorriges Exemplar der Edelkastanie Castanea sativa. Frau Merk erzählte, dass aus der zum Ensemble gehörenden Baumschule ein Ginkgobaum an den Botanischen Garten in Gießen geliefert wurde. So kam bei mir der Verdacht auf, dass wir die Baumschulquelle entdeckt haben, wo die Pflanzen für die Riedeselschen Parks heranwuchsen. Ím unteren Garten, der mit einem Bachlauf gut bewässert war, entdeckte ich in der im englischen Gartenstil bepflanzten Baum- und Gehölzanlage eine Weymouth-Kiefer Pinus strobus, die aus der gleichen Serie wie in Schloss Ludwigseck und im Schlosspark Eisenach – also als Originalsaat aus Nordamerika – stammte und direkt in der Baumschule in Stockhausen herangezogen wurde. Auch in Stockhausen steht neben dieser Weymouth-Kiefer eine hervorragend restaurierte Baumrindenhütte.
Nachmittags erwarteten uns in der Lauterbacher Innenstadt an der Burg, dem Riedeselschen Stammschloss und Geburtshaus des Generals Adolf Riedesel Freiherrn Berthold Riedesel zu EISENBACH und Prof. Dr. Karl-August Helfenbein. Erstmalig nach 1936 betraten DDG-Mitglieder den Park der Lauterbacher Burg, eine sog. „heilige Halle“ der Dendrologie, da der spätere DDG-Präsident Prof. Eduard Zentgraf dort nach seinem Forststudium von 1920 bis 1936 als Oberforstrat in den Diensten der Riedeselschen Waldgesellschaft tätig war. Neben alten Linden und mächtigen Eschen entdeckten wir eine sehr große und alte Douglasie Douglasia menziesii, die nun im Verdacht steht, auch aus der Gründerzeit als nordamerikanische Originalsaat zu stammen. Nicht zuzuordnen war eine neuere ca. 20–30-jährige Pflanzung von vielen nordamerikanischen Koniferen, darunter eine als Hängeform wirkende Westliche Hemlocktanne Tsuga heterophylla, die man von weitem als eine Tsuga breweriana angesprochen hätte. Evtl. haben Förster der Nachkriegszeit diese baumkundlichen Besonderheiten angepflanzt, denn die Riedeselsche Waldgesellschaft war Mitglied der DDG. Ca. 300 Meter von der Burg entfernt liegt die barocke Form der Riedeselschen Schlösser in der Stadt, das Hohhaus, welches heute als Museum genutzt wird. Unter Führung von Prof. Helfenbein besichtigten wir noch den neuen restaurierten Garten.
Am 27.05.2018 um 10:00 Uhr traf sich eine Gruppe von acht DDG-Mitgliedern im Schlosspark von Eisenbach und begrüßte ca.30 Gesamtteilnehmer im Burghof zu einem öffentlichen Rundgang unter Beteiligung verschiedener heimischer Vereine und privater Gäster, die über den Lauterbacher Anzeiger mit einem sehr einladenden Vorbericht informiert waren. In Abwesenheit des jetztigen Besitzers des Parks, Philipp Riedesel zu Eisenbach, begrüßte uns stellvertretend seine Tochter, die uns Originalstiche der alten Parkpläne vor und nach der Gestaltung durch Eduard Petzold vorstellte und uns persönlich in der Schlosskirche und im Innenhof der Burg führte. Die Gartenarchitektin Susanne Richter, DDG-Mitglied und Petzold-Spezialistin aus dem Raum Cottbus-Muskau, stellte die Originalpläne von Petzold vor, die im Archiv in Dresden lagern. Daraus kam mir die Erkenntnis, dass um das mittelalterliche Schloss anfangs umfangreiche Huteweiden mit heimischen alten Baumarten vorhanden waren, in die dann Petzold Wegesysteme einplante, zum Teil verbunden mit Erdarbeiten und neuen Pflanzungen von besonderen Baumarten. Noch heute können wir um Schloss Eisenbach und den Dörfern Frischborn und Blitzenrod diese Huteweiden bewundern!
Nach dieser längeren Einführung im Schlosshof ging es nun in den dendrologisch reich-haltigen Park, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Volprecht Riedesel zu Eisenbach beauftragt wurde. Zahlreiche Förster und Gärtner dürfen nicht vergessen werden, die zum Wohle des Parks und zur Anreicherung weiterer Pflanzungen im Park ihr Wissen einsetzten, darunter auch der schon erwähnte Prof. Dr. Eduard Zentgraf.
In den Jahren 1964 bis 1964 habe ich im Park weit über 900 Bäume und Gehölze kartiert und 1973 bis 1976 in Bestandspläne übertragen. Ein Satz dieser Pläne und die Bestandslisten überreichte ich jetzt an den jetzigen Besitzer Philipp Riedesel zu Eisenbach und seine Tochter! Die beim Rundgang besichtigten Baumarten werden im späteren Bericht in den MDDG aufgeführt, die Auflistung würde den Rahmen dieses Kurzberichts sprengen.
Bemerkenswert war die optimale Wahrnehmung durch die Presse mit umfangreichen und fachlich guten Vor- und Nachberichten:
Termine:
Regionalgruppe Franken
Anmeldung für beide Veranstaltungen per Mail: SteffenSchulze17@t-online.de
Klimabäume für urbane Standorte
Treffpunkt: Freitag, 28.09.2018, 14:30 Uhr am Versuchsbetrieb für Obstbau und Gartengehölze in 97291 Thüngersheim, Am Stutel, Einfahrt gegenüber der Staustufe
a) Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim, Abt. Landespflege: Führung durch die Baumschule Stutel mit den Versuchsflächen zu Klimabäumen durch Herrn K. Körber und Frau Taeger
b) Führung durch das Außengelände der LWG in Veitshöchheim (ebenfalls einige interessante Baumarten) mit Herrn Dr. Schönfeld
c) Vortrag von Frau Dr. Böll zum Thema: „7 Jahre ‚Stadtgrün 2021‘ – Einfluss des regionalen Klimas auf das Baumwachstum an drei bayerischen Standorten.“
Philipp Franz von Siebold – Lebensweg, Botaniker, Sammler, Züchter und Pflanzenliebhaber
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Siebold-Wissenschaftsstiftung in Würzburg
Treffpunkt: Freitag, 09.11.2018, 14:30 Uhr im Siebold-Museum Würzburg, Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg
Voraussichtliches Programm:
„Siebold-Wissenschaftsstiftung: Siebold als Naturforscher; Siebold-Pflanzen“ (angefragt Herr Dr. A. Mettenleiter, Universität Würzburg, W. Klein-Langner)
„Auf den Spuren von Kaempfer, Siebold und Thunberg in Japan – unter besonderer Berücksichtigung der von und nach diesen Reisenden, Botanikern und Pflanzensammlern benannten Bäume und Sträucher“ (Peter A. Schmidt)
„Einführungen von ‚Siebold‘-Gehölzen nach Europa bzw. Würzburg“ (angefragt Herr Dr. U. Buschbom, ehem. Kustos des Bot. Gartens Würzburg)
Kosten: Unkostenbeitrag je nach Teilnehmerzahl.
Bildung von Fahrgemeinschaften erforderlich, so dass mit dem Zug oder zu Fuß anreisende Teilnehmer ins Siebold-Museum und wieder zum Bahnhof gebracht werden.
Regionalgruppe Westfalen
Exkursion „Bäume in westfälischen Parks und Gärten“ – Verschiebung!
Die o. g. für den 19. bis 21.10.2018 geplante Exkursion muss auf 2019 verschoben werden.
Wer sich für die Veranstaltung interessiert, meldet sich bitte bei Heribert Reif, Heerener Straße 148, 59174 Kamen-Heeren Tel 02307-9739022, Handy 0172-2851350, E-Mail: hreif@gmx.de
Damit Sie wissen, was Sie erwartet, hier ein stichwortartiger Überblick über die Exkursionsziele:
Südliche Warburger Börde und Grenzgebiete zu Hessen: Parks, Gärten, Alte Bäume der Region, Bäume an und in Kirchen und Klöstern, vom Eggegebirge bis zum Habichtswald, Reinhardswald und Solling.
Alte Linden in Kleinenberg am Eggegebirge, Parks in und um Willebadessen und in der Warburger Börde, Grenzregion zum Waldecker Land mit Diemelstadt-Rhoden, Eichen und Linden an Kirchen und Klöstern: Volkmarsen, Wolfhagen, Nordshausen, Zierenberg, Breuna, Hofgeismar, Gottsbüren und Lippoldsberg an der Weser, Baumriesen an der Sababurg. Baumdarstellungen an Kapitellen gotischer Kirchen in Nordhessen.
Fernsehtipp:
Die Buchenwälder der Hohen Schrecke
18.09.2018, 20:45, MDR
https://www.mdr.de/entdecke/der-osten-wald-buchenwaelder-hohe-schrecke-100.html
Nach der Ausstrahlung müsste der Film in der MDR-Mediathek verfügbar sein.
Der nächste Newsletter erscheint im September 2018. Beiträge schicken Sie bitte an newsletter@ddg-web.de. Danke!
Claudia Huber, Rundbrief-Redaktion
Dieser Rundbrief wurde an ##email## gesendet.
Wenn Sie den DDG-Rundbrief nicht weiter beziehen wollen, senden Sie bitte eine E-Mail mit dem Betreff „Abbestellung“ an newsletter@ddg-web.de. Ihre Adresse wird aus dem Verteiler entfernt und Sie erhalten eine Bestätigung.