50. Nationalerbe-Baum

Es ist etwas mehr als 5 Jahre her, da startete mit der ersten Kür eines Nationalerbe-Baumes das von der Eva Mayr-Stihl Stiftung, Waiblingen, geförderte Projekt. Jetzt ist Halbzeit - oder besser die Hälfte der avisierten Anzahl von 100 Nationalerbe-Bäumen ist erreicht. Jeder, der Prof. Andreas Roloff kennt, weiß, dass er die Anzahl der Ausrufungen je Jahr nicht verringert, sondern eher erhöht.

Im Ivenacker Tiergarten versammelten sich am Mittwochnachmittag (2.7.2025) bei brütender Hitze - auch in Norddeutschland kletterte das Thermometer auf über 35 °C - 100 geladene Gäste um den 50. Nationalerbe-Baum feierlich auszurufen. Das Forstamt hatte ausreichend Bänke im Schatten der Bäume aufgestellt; so war die Temperatur auszuhalten.

Die Methusalem-Eiche ist die stärkste Stiel-Eiche der Welt. Ihr Alter wird auf 850 Jahre geschätzt. Der Stammumfang misst 11,55 m in 1,5 m Höhe und lässt sich genauer als das Alter ermitteln. Die Baumhöhe beträgt etwa 30 m.

Methusalem-Eiche

Manfred Baum (Vorstand der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern) eröffnete die Veranstaltung. Es folgten Grußworte von Dr. Jochen Gebauer (Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit), Michael von Winning (Eva Mayr-Stihl Stiftung), Ulf Tielking (Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern) und Eike Jablonski (Deutsche Dendrologische Gesellschaft).

In der sich anschließenden Zeremonie gingen Roy Lüth (Bürgermeister der Gemeinde Ivenack), Kristian Herrmann (Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ivenack-Stavenhagen), Jeroen Pater (Staatsförster in den Niederlanden und Buchautor) sowie Prof. Dr. Andreas Roloff (Kuratorium Nationalerbe-Bäume) näher auf die Eiche ein.

Musikalisch begleitet wurde das Programm vom Popchor Altentreptow und Malchin.

Während der Zeromonie

Mit der Tafelenthüllung folgte die eigentliche Ausrufung.

Es schloss sich ein lockerer Erfahrungsaustausch mit Essen von einem vielseitigen Buffet im Tierpark an. Den Abschluss bildeten drei Expertenvorträge. Eike Jablonski (Präsident der DDG) nahm uns mit auf eine Reise zu alten Eichen in Europa von Albanien (Quercus trojana) über z. B. Polen und Belgien (mit Q. robur) bis Zypern (Q. infectoria). Es folgte Prof. Dr. Robert Sommer (Hochschule Neubrandenburg), der Baum-Mikrohabitate an den Ivenacker Alteichen im Vergleich zu Rot-Buchen und jüngeren Stiel-Eichen vorstellte. Im letzten Vortrag berichtete Prof. Dr. Andreas Roloff (TU Dresden) über neue Erkenntnisse zu Uraltbäumen.

Nach einer kurzen Abschlussdiskussion endete die Ausrufung. Alle waren sich einig: Wieder eine rundum gelungene Veranstaltung.

Hier mehr zu Nationalerbe-Bäumen (und den öffentlichen Ausrufungsterminen)

ML

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