DDG-Studienreisen nach Finnland, 20.-28. August 2016

Land der tausend Seen

Betula pendula var. carelica (Foto: E. Jablonski)

Reiseleitung: Eike Jablonski, Dr. Mirko Liesebach, Dr. Egbert Beuker und finnische Dendrologen.

Teilnehmer: 29

Reiseverlauf

Samstag 20.8. (1. Reisetag)

Individuelle Anreise nach Frankfurt, gemeinsamer Direktflug von Frankfurt nach Helsinki. Stadtrundfahrt durch Helsinki. Vom Bahnhof aus, vorbei am Nationaltheater, gelangt man in den ältesten Park der Stadt, den Kaisaniemi-Park. Teil des Parks ist der Botanische Garten der Universität, der in den 1830er Jahren angelegt wur-de. In Helsinki findet man noch viele alte Gebäude aus russischer Zeit, da Finnland von 1809 bis 1917 zum Zarenreiche gehörte. Einige der Offiziers-häuser aus dieser Zeit sind im alten Botanischen Garten zu sehen.  Aus dieser Zeit stammen auch einige noch zu sehende Gehölze sowie deren Sorten, die in den Gärten der russischen Verwaltungs- und Militärbeamten zumeist aus St. Petersburg herbeigeschafft wurden. Einige dieser alten russischen Sorten von Weiden oder Pappeln kann man heute nur noch in Finnland vorfinden, in Russland selbst gelten sie als „nicht mehr in Kultur befindlich“. Im Hafen liegt die finnische Eisbrecherflotte, die im Winter 60% der finnischen Meeresgewässer eisfrei hält. Die  Uspenski-Kathedrale ist Hauptkirche der finnisch-orthodoxen Kirche und zugleich Bischofssitz. Die große Kathedrale wurde als Zeichen der russischen Vorherrschaft in Finn-land 1868 eingeweiht. Helsinki ist auch berühmt für seine vielen im „Finnischen Jugendstil“ erbauten Häuser. Die Finnen sind Weltmeister im Kaffee-verbrauch, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass es in Helsinki fast so viele und schöne Cafés gibt wie in Wien.

Sonntag 21.8. (2. Reisetag)

Svarta – Das Schloss liegt eingebettet in einen der größten privaten Parks in Finnland. Die ursprüngliche Barockanlage wurde später in einen englischen Landschaftspark umgestaltet.

Fiskars – Die ehemalige Eisenhüttenstadt ist heute ein idyllisches Dorf mit liebevoll restaurierten traditionellen Gebäuden, die von einer Handwerker- und Künstlerkolonie unterhalten werden.

Turku – Universitätsstadt mit Botanischem Garten und der ältesten Burg Finnlands. Dank dem Einfluss der Ostsee und der durch die vorgelagerten Schären geschützten Lage im Süden des Landes ist das Klima für finnische Verhältnisse recht mild, und es gedeihen Pflanzen, die im Rest Finnlands nicht vorkommen, so z.B. die Stiel-Eiche, die nur in der südlichen Küstenregion noch heimisch ist und ihre nördliche Verbreitungsgrenze erreicht.
Behandlung und Entwicklung von Stadtgrün wurde am Beispiel Turku vorgestellt.

Montag 22.8. (3. Reisetag)

Von der Küstenebene Südfinnlands geht es in die finnische Seenplatte im Landesinnern.

Somero – Hochmoor Torronsuon mit typischer Vegetation.

Läyliäinen – Arboretum der forstlichen Versuchsstation mit einer außergewöhnlichen Sammlung an Formen von Fichte, Kiefer und verschiedenen Laubgehölzen.

Abends bsuchten noch einige Interessierte den Stadtpark von Heinola auf, in dem es u.a. alte Pappeln zu bewundern gab.

Dienstag 23.8. (4. Reisetag)

Tiilikkala und Joroinen – zwei Baumschulen, eine mit ausgefallenen Sorten (z.B. der Karelischen Birke und geschlitzblättrigen Erlen), die andere eine Containerbaumschule für Forstpflanzen (Fichte).

Kerimäki - größte Holzkirche der Welt, die gut 3000 Personen Platz bietet. Das Kirchenschiff hat eine Höhe von 27 m.

Kerimaeki Holzkirche (Foto: E. Jablonski)

Mittwoch 24.8. (5. Reisetag)

Punkaharju – Naturressourcen-Institut Finnland (LUKE) mit Arboretum und forstlichen Versuchsanbauten. Wir besuchen das Institut für Forstwirtschaft und -genetik sowie den angeschlossenen Botanischen Garten, in dem eine Anzahl in der Region gefundener ungewöhnlicher Gehölze kultiviert wer-den. In der Gegend um Punkaharju, der typischen finnischen Seenlandschaft, wachsen auch ausgedehnte Birkenwälder. Elche kommen regelmäßig bis in die Gehölzsammlungen der Forstanstalt.

Stielvoll gab es an einem See ein Hunters-Lunch.

Savonlinna – Auf einer kleinen Granitinsel vor der Innenstadt thront die Burg Olavinlinna. Im Burghof werden alljährlich Opernfestspiele und Ballettfestivals ausgerichtet. Bei der Vielzahl der Seen darf eine Bootsfahrt nicht fehlen, daher uhren wir von Savonlinna nach Punkaharju mit einem Dampfschiff.

Donnerstag 25.8. (6. Reisetag)

Punkaharju – Für die Finnen ist der Wald neben der Existenzgrundlage und einer kulinarischen Schatzkammer auch ein Ort der Erholung und Beruhigung. Dieses wird im finnischen Fortmuseum „Lusto“ in verschiedenen Ausstellungen verdeutlicht.

Imatra – Der industriell geprägte Ort unweit der russischen Grenze ist wegen der Vuoksi-Fälle berühmt. Im Park gibt es Felszeichnungen, Skulpturen und das auch dem Zaren genehme Vasltionhotelli.

Verla – historische Papierfabrik und Park. In der Papierfabrik, die 1964 geschlossen wurde, ist die Zeit stehen geblieben. Die historischen Maschi-nen stehen noch überwiegend an ihrem angestammten Platz, nur die sie bedienenden Arbeiter fehlen.

Freitag 26.8. (7. Reisetag)

Mustila – ein Arboretum, für das nie ausreichend Zeit zur Verfügung steht. Auf 120 ha gedeihen 100 Nadelgehölzarten und über 200 Laubgehölzarten sowie zahlreiche Sträucher, Stauden und einjährige Pflanzen. Im Jahre 1902 gegründet, dient es seitdem als Versuchsarboretum für die Testung fremdländischer Gehölze vor allem auf Winterhärte.

Porvoo – ehemals bedeutendes Handelszentrum an der alten Königs-straße mit mittelalterlich wirkenden, bunten Holzhäusern und engen Gas-sen in der malerischen Altstadt.  Die nach Turku zweitälteste Stadt Finn-lands ist auch Bischofssitz der schwedischen Gemeinde Finnlands; der Dom geht auf einen Bau von 1410 zurück. Heute präsentieren sich in den alten Holzhäusern der kleinen Altstadt viele Künstler, kleine Geschäfte und nette Einkehrmöglichkeiten.

Samstag 27.8. (8. Reisetag)

Eine unerwartete Fülle an Gehölzen bot der Botanische Garten Kumpula, in dem wir vom Vormittag bis in den frühen Nachmitag aufhielten.

Am Nachmittag gab es Freizeit zum Stadtbumme, bevor es zum Abschiedsessen nach Suomenlinnan, einer Festung, die auf mehreren Inseln vor Helsinki errichtet wurde, ging.

Sonntag 28.8. (9. Reisetag)

Fortsetzung des Besuchsprogramms mit dem Arboretum Niskala in Helsinki. Rückflug nach Frankfurt. Individuelle Weiterreise.

 

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