9. Nationalerbe-Baum: Stiel-Eiche "Dicke Marie" in Berlin-Tegel

Am 9. Juli 2021 wurde in Berlin-Tegel nahe dem Schlosspark Tegel der mittlerweile 9. Nationalerbe-Baum ausgerufen. Trotz Regen erschienen die Corona-bedingt nur 25 zugelassenen Gäste. Gunnar Heyne (Leiter der Berliner Forsten), Karl-Heinz Marx (Leiter des Forstamtes Tegel), Frank Balzer (Ortsbürgermeister von Reinikendorf) und Andreas Roloff, Kuratoriumsleiter Nationalerbebäume, ehrten den wohl an die 600 Jahre alten Eichenbaum.

Die Stiel-Eiche steht ein wenig abseits des Hauptweges in der Nähe des Ufers des Tegeler Sees. Im Volksmund trägt der Baum den Namen „Dicke Marie“, der auf die Gebrüder Humboldt zurückzuführen sein soll, die darin ein Ebenbild ihrer wohlbeleibten Köchin gesehen hätten. Der Baum wurde im Dezember 2020 letztmals vermessen: der Stammumfang beträgt in 1,5 m Höhe 6,10 m und in 1,3 m Höhe 6,72 m, bei einer Baumhöhe von ca. 16 m.

Zu Zeiten der Humboldt-Brüder stand der Baum frei auf einer Wiese und hatte dementsprechend eine weit ausladende Krone ausgebildet. Heute handelt es sich nicht nur um den ersten Nationalerbe-Baum der Bundeshauptstadt Berlin, sondern auch um den ersten Forstbaum, der zum NEB gekürt wurde. Die wichtigste Pflegemassnahme besteht demnach darin, im direkten Umfeld der Eiche regelmäßig alle Konkurrenzbäume zu entfernen, damit der Baum nicht durch Lichtmangel abstirbt. Durch die Ernennung zum Nationalerbe-Baum und die gemeinsame Arbeit und Unterstützung durch die DDG und die Eva Mayr-Stihl Stiftung wird es hoffentlich gelingen, diesem beeindruckenden Lebewesen mit dem volkstümlichen Namen weitere Jahrhunderte Leben zu schenken.

Hier weitere Eindrücke von der Veranstaltung:

Die "Dicke Marie" am Vorabend der Feierlichkeiten - friedlich, würdevoll und nichts ahnend.

Das berühmte "Hüftpolster" des 9. Nationalerbe-Baumes ...

... mit dem nachweislich (siehe alte Postkarte auf der Startseite) über 100 Jahre alten Totast.

Nach Montage der Tafel setzte der Dauerregen ein.

Tafelenthüllung durch die Herren F. Balzer, Bezirksbürgermeister, A. Roloff, Kuratoriumsleiter und G. Heyne, Leiter Berliner Forsten (von links).

Zum Ende der Feier, kurz vor der musikalischen Eichen-Performance.

Trotz Dauerregen war es eine würdige Nationalerbe-Baum-Feier.

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