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- 07.11.2017 13:00: Neues von der DDG (November 2017)
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- 14.05.2017 12:06: Neues von der DDG/Termine
- 19.04.2017 20:58: Kür des Champion Tree 2017
- 04.04.2017 21:02: Abstimmungsergebnis Europäischer Baum des Jahres/Termine
- 09.02.2017 14:37: Europäischer Baum des Jahres 2017/Neues zum DDG-Rundbrief
- 01.02.2016 09:18: DDG-Rundbrief (Europäischer Baum des Jahres 2016)
- 16.12.2014 14:44: DDG-Rundbrief Nr. 3 (Dezember 2014)
- 12.06.2014 09:46: DDG-Rundbrief Nr. 2 (Juni 2014)
- 26.04.2014 13:40: DDG-Rundbrief Nr. 1 (Mai 2014)
DDG-Rundbrief 21.10.2019
Liebe Mitglieder und Freunde der DDG,
in diesem Rundbrief erwarten Sie folgende Themen:
- Heeder Linde zum Nationalerbe-Baum gekürt
- Verfrühter Nadelabwurf bei Metasequoia glyptostroboides
- Exkursionsberichte Regionalgruppe Luxemburg-Eifel-Saarland, Franken und Rhein-Main
DDG-Initiative startet erfolgreich: Heeder Linde ist „Nationalerbe-Baum“ Nummer 1
Rund 150 Teilnehmer waren der Einladung zur Ausrufung der Dicken Linde in Heede gefolgt.
Einen kurzen Bericht finden Sie auf der DDG-Website unter https://www.ddg-web.de/index.php/news-artikel/articles/national-erbebaum-1.html
Die Resonanz in der Presse war sehr erfreulich - die folgenden Links stellen nur eine Auswahl dar:
https://www.noz.de/lokales/doerpen/artikel/1901831/heeder-linde-nationalerbe-baum-nummer-1
https://www.n-tv.de/wissen/Baum-Gigant-wird-deutsches-Nationalerbe-article21314017.html
https://www.natuerlich-jagd.de/news/dicke-linde-in-heede-ist-erster-nationalerbe-baum.html
Ein Blick zurück:
2016 hat die DDG die Heeder Linde als European Tree of the Year nominiert (Ginkgoblätter 142 und DDG-Rundbrief vom 01.02.2016). Leider waren wir nicht erfolgreich.
Am 25.04.2014 wurde die Heeder Linde als Rekordbaum des Jahres gekürt. Wenn Sie unter https://www.ddg-web.de/index.php/championtrees-info.html bis zum Eintrag für 2014 herunterscrollen, finden Sie einen Link auf den Artikel „Neuer Champion: Die „Dicke Linde“ zu Heede“ von V. A. Bouffier und E. J. Jablonski in der Ausgabe 3/2014 der TASPO BaumZeitung. Der Artikel ist auch heute noch lesenswert.
Claudia Huber
Hinweis:
Am 19.10.2019 wurde der zweite Nationalerbe-Baum ausgerufen: der Ginkgo im Schlosspark Jahnishausen (Riesa)
Der MDR berichtete: https://www.mdr.de/sachsen/dresden/grossenhain-riesa/welterbe-baeume-jahnishausen-ginkgo-baum-ehrung-100.html
Am 27.10.2019 um 10 Uhr erfolgt die Ausrufung des dritten Nationalerbe-Baums: der alten Eibe auf dem Kirchengrund der Gemeinde Flintbek. Interessierte sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.
Verfrühter Nadelabwurf bei Metasequoia glyptostroboides
DDG-Mitglied Michael Paulitsch schrieb dazu am 15.09.2019:
„Ich habe in meinem Garten eine ca. 12 m hohe, 25 Jahre alte Metasequoia glyptostroboides, die vor vier Wochen viel zu früh begann alle ihre Nadeln abzuwerfen. Das ist viel früher als in den vergangenen Jahren und ging viel schneller. Haben andere DDG-Mitglieder ähnlich enttäuschende/überraschende Beobachtungen an ihrem Urweltmammutbaum gemacht? Leidet diese Baumart auch an der Trockenheit wie die Fichte - bei meinen Zedern habe ich keinen überdurchschnittlichen Nadelabfall vermerkt.“
Bericht von der Regionalexkursion der Regionalgruppe Luxemburg-Eifel-Saarland am 29.09.2019
Am 29.09. fand die regionale Veranstaltung der Regionalgruppe Luxemburg-Eifel-Saarland statt. Bei strahlendem, allerdings auch recht stürmischem Spätsommerwetter trafen sich 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Echternacher See in Luxemburg. Besichtigt wurde zunächst das Arboretum Fromburg unseres Mitglieds Gérard Goebel. Das oberhalb des Sees gelegene ca. 3,5 ha große Arboretum begeisterte die Teilnehmer - mit Schwerpunkt Eichen konnten wir u.a. Quercus cerris 'Summer Veil' mit fein geschlitzten Blättern, Q. kelloggii aus Kalifornien oder Q. coccifera aus dem Mittelmeerraum sehen. Ein Sämling war besonders interessant - eine gelblaubige Q. robur mit horizontal ausgebreitetem Wuchs, aus Saatgut einer Q. robur 'Pendula' erzogen. Diese Eiche wird weiter beobachtet und im LTA Ettelbruck/Luxemburg vermehrt werden. Beeindruckt hat uns auch die sehr gute, computergestützte Erfassung des Gehölzbestandes in einer GIS-Datei und die professionelle Etikettierung mit gelaserten Etiketten. Nach der Besichtigung lud Gèrard Goebel die Gruppe zum Apéro in sein Chalet ein. Bei Sekt, Wein, Bier oder Wasser wurde weiter gefachsimpelt - die etwa 30 Teilnehmer kamen nicht nur aus der Region Luxemburg, Belgien und der Eifel, sondern auch aus dem Saarland, von der Mosel, und einige hatten sogar eine weite Anfahrt aus Schleswig-Holstein oder den Niederlanden hinter sich. Der Präsident überreichte zwei seltene Gehölze, einen DDG-Kalender "Starke Bäume 2020" sowie einen Jubiläums-Ginkgo als Dank.
Nach einer ausgiebigen Mittagsrast in einem Restaurant am Echternacher See wurden wir vom zuständigen Gemeindeförster Tom Müller erwartet, der uns die Projekte um den Echternacher See vorstellte. So die Öffentlichkeitsarbeit im kleinen Naturzentrum (etwa 4000 Teilnehmer jährlich), die Zusammenarbeit mit der Primärschule (z. B. begleiten die Kinder ein Jahr lang "ihren" Bienenstock am Lehr-Bienenstand), das Bauen von Naturspielplätzen oder das Arbeiten mit den vier schweren Ardenner-Pferden (Kaltblütern), die zum Holzrücken eingesetzt werden, aber auch mit dem Wasserfass durch die Gemeinde fahren, um die Bäume und Blumenkübel zu bewässern, sowie eine Kutsche ziehen, die behindertengerecht ausgebaut wurde und damit auch für Rollstuhlfahrer nutzbar ist. Zudem gab es eine Streuobstwiese mit 600 Obstbäumen in 240 Sorten zu sehen, usw. - wir waren alle begeistert von der Vielfalt der Projekte, die Tom Müller zusammen mit seinen motivierten Mitarbeitern auf die Beine stellt. Auch hier überreichte der Präsident einen Jubiläums-Ginkgo als Dank, und die Gruppe wurde mit selbstproduziertem Honig und angefertigten Brettern aus Buche bedacht.
Ein herzlicher Dank geht an Gérard Goebel und Tom Müller für die schönen Stunden, in denen wir ihr Arboretum bzw. ihre Projekte kennenlernen durften! Erst gegen 19:00 Uhr verabschiedeten sich die letzten Teilnehmer bei nun mittlerweile heftigen Regenschauern.
Eike Jablonski, Kruchten
Regionalgruppe Franken – Bericht von der Exkursion in der Region Hof am 12. Oktober
Besuch der „Ahornwelt“ in Gattendorf, des Botanischen Gartens und des Bürgerparks Theresienstein, eines der ältesten Bürgerparks Bayerns
27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebten einen sonnigen Tag mit vielen schönen Garten- und Herbstimpressionen in einer Gegend, die von geologischer Vielfalt, eher schweren Böden und harten Wintern geprägt ist.
Vormittags wurden wir von Mathias Hoyer durch die Ahornwelt geführt. Seit rund 20 Jahren gestaltet er seinen rund 3500 m² großen Garten als kleinen Landschaftspark.
Schwerpunkt ist eine umfangreiche Ahornsammlung, die wir beeindruckender Herbstfärbung erleben konnten. Herr Hoyer berichtete, dass diese in Jahren mit weniger extremen Sommern noch intensiver ausfällt.
Im Garten finden sich eine Vielzahl von Gestaltungselementen, wie Wasserflächen, Felsen, Wege, Kunstwerke, Sinnsprüche und krautigen Anpflanzungen, die die Schaffenskraft des Besitzers bezeugen und dem Garten eine persönliche Note verleihen. Die Installationen aus Stein- und Bambusmaterial verstärken das asiatische Flair der Gartenräume. Für bedeutende Forscher der asiatischen Flora (Kaempfer, Siebold, Wilson) wurden Gedenksteine mit Erläuterungen errichtet.
Bemerkenswert ist, dass Herrn Hoyer die Aussaat des sehr seltenen Acer pentaphyllum (Herkunft: endemisch in chinesischer Gebirgsregion) gelungen ist.
Ein Besuch der Anlage ist jedem Gehölzfreund zu empfehlen. Auf der Webseite www.ahornwelt.de kann man eine bebilderte Übersicht der kultivierten Ahornarten finden.
Nach einem Mittagessen im nahegelegenen Dorfgasthaus, wo die Speisen aus großen Töpfen in der Wirtsstube gereicht wurden, trafen wir uns im Bürgerpark Theresienstein. Der rund 70 ha große Park wurde bereits 1819 auf Bestreben von Hofer Bürgern angepflanzt und ist damit einer der frühesten Bürgerparks (vorher wurden Parks normalerweise vom Adel angelegt). Bei einem Spaziergang zeigte uns die Gartenführerin Elfriede Schneider einen Teil der reizvollen Anlage.
Sehr sehenswert war auch der kleine botanische Garten der Stadt Hof, der von zwei offensichtlich sehr fähigen Gärtnern betreut wird. Highlights sind die als Spaltgärten angelegten Alpinumflächen. Frau Schneider erläuterte die Besonderheiten beim Umgang mit schweren Böden und die wichtigen Auswirkungen des Mulchauftrags. Neben mineralbetontem Mulch zur Verbesserung der Frosthärte wird beispielsweise auch Treber aus einer nahegelegenen Brauerei in der Phloxsammlung eingesetzt.
Im benachbarten Hofer Zoo eine geologische Sammlung der vielfältigen Gesteinswelt der Region angelegt. Die verschiedenartigen Bereiche zeigen sehr deutlich, welch unterschiedliche Pflanzengesellschaften sich auf den verschiedenen Substraten entwickeln.
Wir danken Frau Schneider und Herrn Hoyer für die kompetenten Führungen und freuen uns, dass viele interessierte und fachkundige Teilnehmern teilweise weite Wege auf sich genommen und die Veranstaltung bereichert haben.
Johannes Kohler, Rainer Gerber
Bericht zum Exkursionstag der Regionalgruppe Rhein-Main am 12.10.2019
Arboretum Main-Taunus
Um 10 Uhr trafen sich 13 DDG- und GDA-Mitglieder auf dem Parkplatz des Arboretums Main-Taunus in Schwalbach am Taunus. Im zum Arboretum gehörenden Waldhaus empfing uns der zuständige Förster Martin Westenberger, Mitarbeiter bei HessenForst im Forstamt Königstein, der uns wegen einer gesundheitlichen Einschränkung leider nicht führen konnte, aber freundlich und umfassend informierte.
Die 76 ha große Anlage liegt in den Gemarkungen Eschborn, Schwalbach und Sulzbach unmittelbar vor den Toren Frankfurts. Von 1937 bis 1945, und damit vor allem im 2. Weltkrieg, diente das zu der Zeit 185 ha große Gelände als Militärflugplatz. 1955 endete der Besatzungsstatus und das Gebiet ging in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland über. Viele Jahre nutzten dann die US-Streitkräfte, aber auch die Bundespost und das Technische Hilfswerk den ehemaligen Flughafen. 1981 erwarb das Land Hessen die frei zugänglichen 76 ha, die die der Öffentlichkeit auch heute noch verschlossenen Bereiche des ehemaligen Flughafens mitsamt Hangar umschließen, und der Aufbau des Arboretums konnte beginnen.
Der damalige Leiter der Hessischen Landesforstverwaltung, Prof. Dr. Hans-Joachim Fröhlich, entwarf das Konzept für ein „Geografisches Arboretum“. Vier Naturräume der nördlichen Erdhalbkugel – Europa-Kaukasus-Kleinasien, Asien, Westliches und Östliches Nordamerika – zeigen 38 verschiedene Waldgesellschaften mit ca. 600 unterschiedlichen, gesellschaftstypischen Baum- und Straucharten.
In den Jahren 2011 bis 2019 fand eine Inventur der Artenbestände statt, deren Ergebnisse in näherer Zukunft auf der Webseite www.arboretum-main-taunus.de präsentiert werden sollen.
Nach der Verabschiedung von unserem Gastgeber Martin Westenberger im Waldhaus beeindruckte auch uns das Wechselspiel aus Wäldern mit artenreichen Wiesen, Rinder-Weiden, Demeter-Äckern und Streuobstflächen, welches überaus reizvoll ist. Unsere kleine Wanderung durch das Arboretum führte uns zuerst in einen Teilbereich von Europa, Kaukasus und Kleinasien, wo wir u. a. Eichen-Hainbuchen-Mischwaldbestände und einige südeuropäisch verbreitete Gehölze sehen konnten, z. B. die Schnee-Birne, Pyrus nivalis, aber auch kaukasische Vertreter wie den Kaukasischen Kreuzdorn, Rhamnus imeretina. Anschließend ging es nach Asien zu seinen kühl-gemäßigten Nadelwäldern Zentral- und Südjapans sowie den dortigen Buchenmischwäldern. Breite, wassergebundene Kieswege und schmalere Nebenpfade führen durch die Anlage und erlauben intensiveres Studium der Bestände. Unterstützt wird das Erkunden durch viele Tafeln, die die Waldgesellschaften in knappen, aber informativen Texten erläutern, einen Planausschnitt der räumlichen Lage zeigen und alle Gehölzarten auflisten, und zwar nach Nadel- und Laubbäumen sowie Sträuchern unterschieden. Hierbei werden sowohl die deutschen Namen - sehr positiv für das meist nicht sachkundige Publikum in einzig korrekter Schreibweise dargestellt: z. B. Hainbuche und Rot-Buche und nicht Rotbuche – als auch die wissenschaftlichen Namen vermerkt. Man benötigt Zeit für eine intensive Beschäftigung in diesem Arboretum, aber durch die gute Beschilderung und die sinnvolle Wegeführung findet sich auch der Nicht-Ortskundige recht gut zurecht. So wussten auch wir, dass wir mittlerweile im Westlichen Nordamerika angekommen waren, und erlebten dort u. a. die Douglasienwälder der Rocky Mountains. Besonders aufgefallen waren uns dort ansehnliche Exemplare der Kolorado-Tanne, Abies concolor, die eine intensive Blaufärbung ihrer typisch aufgerichteten Nadeln zeigten (s. Abb.). In den Eichen-Hickorywäldern sahen wir den herrlich gefärbten Rot-Ahorn, Acer rubrum, und begleitende Sumach-Arten wie Rhus glabra und R. typhina. Die Tafeln erklären dabei anschaulich die wesentliche geografische Verbreitung und erläutern die wichtigsten Standortbedingungen, bevor sie die Arten auflisten, hier z. B. immerhin sieben Laubbäume und fünf Sträucher, auf der Tafel Kaukasus und Kleinasien sind es dann sogar sieben Nadelbaum-Arten, 35 Laubbaum-Arten und neun Strauch-Arten.
Abies concolor, die Kolorado-Tanne. Foto: Manfred Wessel.
Es gibt aber auch ein paar Wermutstropfen. Rund 40 Jahre alt, krankt das Arboretum aktuell an mangelnder Pflege. Viele Bestände sind zu dicht und dadurch viele Gehölze in einem schlechten Gesamtzustand. Eine intensivere Durchforstung als zurzeit wäre in unseren Augen notwendig, um die vielen Schätze der Anlage langfristig zu bewahren. Dies ist sehr schade angesichts des großen Engagements des zuständigen Försters Westenberger und seiner im Arboretum eingesetzten Mitarbeiter. Die Prioritäten der Forstpolitik liegen aber schon länger auf anderen Schwerpunkten bzw. es fehlt einfach an ausreichendem Personal. Gerade angesichts des Klimawandels und den daraus folgenden Problemen – z. B. geeignete Gehölzarten für die zu erwartenden Bedingungen in Europa zu finden – wäre die Pflege einer solchen artenreichen Gehölzsammlung außerordentlich wichtig und sinnvoll. Ein weiterer Punkt ist der an verschiedenen tellen zu bemerkende Vandalismus durch manche Besucher.
Trotzdem eine besuchens- und empfehlenswerte Anlage mit vielen interessanten Gehölzen und schönen Sichtachsen und Freiflächen. Dank nochmal an unseren netten Kollegen Martin Westenberger von HessenForst.
Manfred Wessel, Frankfurt am Main
Arboretum Sieber
Nach dem Mittagessen direkt am Mainufer fanden wir uns bei den Brüdern Sieber ein. Ihr Arboretum liegt etwas versteckt am Rand von Flörsheim. Als reines Privatvergnügen vor ca. 30 Jahren angelegt, ist es nur auf Anfrage für fachlich Interessierte zu besichtigen. Klaus-Peter Sieber ist eher der Gestalter des sehr schmalen langen Grundstücks (s. Abb.), Gerhard Sieber der Pflanzensammler, der keinen Urlaub ohne Baumschulbesuch verbringen kann. In der Gartenpraxis 09/2016 wird die Sammlung noch mit Bambus-Schwerpunkt beschrieben, G. Sieber war jahrelang Präsident der Europäischen Bambusgesellschaft. Inzwischen haben sich die Brüder aber von vielen Bambus-Horsten getrennt. Die in 30 Jahren groß gewordenen Gehölze, darunter Taiwania flousiana, Taiwania cryptomerioides, Sassafras albidum, × Mahoberberis aquisargentii, Quercus myrsinifolia, Quercus glauca, verschiedene Magnolienarten-und Sorten, haben den Garten inzwischen weitgehend in einen Schattengarten verwandelt. Seit wenigen Jahren konzentriert sich die Sammelleidenschaft auf Farne und es gibt nun schon eine sehr große Farnsammlung mit vielen wintergrünen Farnen, teilweise im Grenzbereich der Winterhärte. Allein an die hundert verschiedene Sorten der Hirschzunge Asplenium scolopendrium sind vorhanden. Auch finden sich zahlreiche Schattenstauden und Kleingehölze mit sehr seltenen Arten. Zum Glück für unsere interessierte Gruppe waren alle, selbst die kleinsten Pflanzen, beschildert.
Typisches, liebevolles Gestaltungselement im Sieber-Arboretum: ein ausrangiertes Türelement mit Fenster, zum Eintritt auffordernd. Foto: Manfred Wessel.
Wir erlebten einen sehr informativen Nachmittag mit angeregten und freundlichen Fachgesprächen und erfrischender Bewirtung, nach der wir bereichert den Rückweg antraten. Wir bedanken uns dafür herzlich bei den Brüdern Sieber.
Barbara Vogt, Frankfurt am Main
Die Gründungsveranstaltung der Regionalgruppe Oberbayern am 12.10.2019 war mit 40 Teilnehmenden ein voller Erfolg.
Bitte beachten Sie https://www.ddg-web.de/index.php/regionalgruppen.html (regelmäßig aktualisiert)
und https://www.ddg-web.de/index.php/veranstaltungen.html
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Claudia Huber, Rundbrief-Redaktion
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