Nationalerbe-Bäume

Es gibt viel zu wenige alte und uralte Bäume in Deutschland und werden immer weniger, vor allem da wir zu hohe Sicherheitsanforderungen haben: sie werden zu oft zurechtgesägt, z.T. sogar verstümmelt (gekappt), damit kein Ast mehr herunterfallen kann. Die Folge sind ständige Reparaturmaßnahmen des Baumes und er verbraucht seine Reserven, die Wurzeln bleiben unterernährt - schließlich kann es bei häufiger Wiederholung dieser Maßnahmen zum Siechtum und sogar Absterben des Baumes kommen. Auf alle Fälle haben solche nicht fachgerechten Maßnahmen meist dauerhafte negative Spätfolgen für die weitere Baumentwicklung und führen zur Schwächung und dadurch zu Sicherheitsrisiken, die man damit ja eigentlich gerade beseitigen wollte.
Um das Bewusstsein für diesen Missstand zu stärken und mehr Wertschätzung für alte Bäume zu bewirken, wurde im Sommer 2019 die DDG-Initiative Nationalerbe-Bäume ins Leben gerufen. Dafür ist ein Kuratorium aus 4 Fachvertretern der DDG und einer Vertreterin der fördernden Stiftung gegründet worden, das ich leiten darf. Gemeinsam suchen wir mit der Öffentlichkeit und Baumkundigen 100 Kandidatenbäume für eine Sonderförderung, um diese Bäume in Würde altern zu lassen - in der Hoffnung, dass es endlich auch hierzulande mehr 1000-jährige Baumveteranen gibt, wie z.B. in England.
Alte Bäume haben eine enorme Bedeutung mit ihrer Klimawirkung, als Lebensraum, zur Gensicherung und für gesundheitliche sowie mentale Wirkungen, die nicht durch wenige junge Bäume zu ersetzen sind. Wir möchten eine Bewegung für den Erhalt alter Bäume in Gang bringen und kommen dabei sehr gut voran mit der Auswahl und Ausrufung besonderer Baumveteranen in allen Regionen sämtlicher Bundesländer.
Weitere Hintergründe, Details und sämtliche ausführlichen Beschreibungen der Besonderheiten aller bisher dafür ausgwählten Bäume unter
www.nationalerbe-baeume.de